Molybdän – Definition und einfach erklärt
Molybdän ist ein Mineralstoff der ebenfalls zu den Spurenelementen zählt. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.
Der menschliche Körper enthält ungefähr 10 mg Molybdän. Der Großteil davon wird in den Knochen gespeichert, Kleinmengen des Metalls lassen sich aber auch in unseren Organen und unserer Haut nachweisen.
Vorkommen in Lebensmitteln
Zu den molybdänreichen Lebensmitteln gehören in erster Linie Pflanzen. Diese nehmen den Mineralstoff über ihre Wurzeln aus der Erde auf. Besonders gute Quellen von Molybdän sind Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen, vor allem Lima- und Kidney-Bohnen. Darüber hinaus ist Molybdän auch in Getreide wie Weizen, Hafer und Reis enthalten.
Funktionen von Molybdän
In der Forschung konnten bisher vier Enzyme identifiziert werden, die Molybdän für ihre Aktivität benötigen:
1. Sulfit-Oxidase
Ein mitochondriales Enzym, dass eine Rolle beim Stoffwechsel von schwefelhaltigen Aminosäuren spielt wie beispielsweise Cystein und Methionin.
2. Xanthin-Oxidase
Das Enzym Xanthin-Oxidase trägt im Wesentlichen dazu bei, dass Xanthin in der Harnsäure abgebaut wird.
3. Aldehyd-Oxidase
Dieses Enzym ist vor allem in der menschlichen Leber vertreten. Dort ist es an der Ausleitung von Fremdstoffen aus dem Körper beteiligt und spielt damit eine Rolle bei der körpereigenen Entgiftung.
4. Amidoxime-reduzierende Komponente
Ein weiteres Enzym für dessen Aktivität Molybdän unerlässlich ist, ist die mitochondriale Amidoxime-reduzierende Komponente. Auch wenn ihr biochemischer Wirkmechanismus bekannt ist, so ist man sich in der Forschung über deren Bedeutung noch nicht ganz einig.
Molybdän in der Medizin
In der Medizin wird Molybdän bei der Behandlung von Patienten mit Morbus Wilson eingesetzt. Bei dieser Erbkrankheit kommt es aufgrund eines Gendefekts zu Störungen bei der Ausscheidung des Mineralstoffs Kupfer über die Galle. Dabei wird das Kupfer in der Leber, dem Gehirn und anderen Organen gespeichert und später über das Blut ausgeschwemmt. Daher trägt Morbus Wilson auch den Beinamen „Kupferspeicherkrankheit“. Gemeinsam mit Kupfer und Proteinen bildet Molybdän einen starken Komplex und kann so die Kupfereinlagerungen im Gewebe nachhaltig reduzieren.
Mangelzustände bisher nicht bekannt
Molybdän zählt zu den wenigen Mikronährstoffen, bei denen Mangelzustände und daraus resultierende gesundheitliche Folgen nicht bekannt sind.