Lysin – Definition und einfach erklärt
L-Lysin gehört zu den essentiellen Aminosäuren. Das bedeutet, dass wir nicht in der Lage sind, Lysin selbst herzustellen. Wir sind also vollständig darauf angewiesen, unseren Lysinhaushalt über die Ernährung abzudecken. Des Weiteren gehört Lysin zu den proteinogenen, also den proteinbildenden Aminosäuren. Damit ist Lysin maßgeblich an der Entwicklung von Kollagen und Elastin beteiligt.
Kollagen macht durchschnittlich ein Viertel der Gesamtmenge an Proteinen in unserem Körper aus. Es ist der wichtigste Faserbestandteil für Haut, Sehnen, Knorpel, Blutgefäße und Knochen. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Forschung mit dem Einsatz von Lysin zur unterstützenden Behandlung von Osteoporose-Patienten.
Elastin ermöglicht, wie der Name bereits vermuten lässt, unserem Körper seine Elastizität. Daher überrascht es nicht, dass dieses Faserprotein ebenfalls vermehrt in der Haut und den Blutgefäßen vorkommt. Aber auch in der Lunge spielt Elastin eine große Rolle.
Lysin in der Nahrung
Vor allem tierische Lebensmittel sind reich an Lysin, insbesondere Hühner-, Schweine- und Rinderfleisch. Eine vegane Alternative, allerdings mit geringerem Lysinanteil, stellen Sojaprodukte dar.
Funktionen von Lysin
Aber nicht nur für unseren Bewegungsapparat, sondern auch für unser Immunsystem ist Lysin vorteilhaft. So fördert die Aminosäure unsere Immunkompetenz. Unter diesem Begriff versteht man in der Medizin die Fähigkeit unseres Immunsystems, auf einen Angriff von außerhalb zu reagieren. Je höher unsere Immunkompetenz also ist, desto effektiver kann sich unser Körper gegen unerwünschte Viren und Bakterien zur Wehr setzen.
Einsatz von Lysin in der Medizin
Seine Schlüsselrolle entfaltet Lysin allerdings bei der Behandlung von Lippenherpes. Das Virus äußert sich durch auffällige Blasen im Mund-Nasen-Bereich, beinahe 90 Prozent der deutschen Bevölkerung trägt es in sich.
Während es bei manchen nur selten zu Ausbrüchen kommt, sind andere sehr anfällig und haben oft mit den schmerzhaften Bläschen zu kämpfen. Auslöser der Ausbrüche können Stresssituationen, eine Immunsystembelastung oder starke UV-Bestrahlung sein.
Die Herpesviren benötigen unter anderem L-Arginin, um sich vermehren zu können. Obwohl diese Aminosäure viele positive Eigenschaften hat, ist sie im Falle eines Herpesausbruches eher hinderlich. Hier kommt Lysin zum Einsatz. Aufgrund seiner ähnlichen Struktur zu Arginin ist Lysin in der Lage, die andere Aminosäure zu verdrängen und damit den Viren ihre Grundlage zur Vermehrung zu entziehen. Optional können Menschen mit aktivem Herpesausbruch darauf achten, sich argininarm zu ernähren.