S-Adenosyl-Methionin (SAM)

Definition und Wirkung von S-Adenosylmethionin / SAM
Kategorie
Funktion
Methylgruppenspender
Bedarf
Menschen, die regelmäßig Arzneimittel nehmen

SAM – Definition und einfach erklärt

Die Aminosäure S-Adenosylmethionin, abgekürzt als SAM bezeichnet, ist der wichtigste Methylgruppenspender in unserem Körper. Dabei bindet S-Adenosylmethionin seine Methylgruppe, eine chemische Verbindung aus drei Wasserstoff- und einem Kohlenstoffatom, an zahlreiche Ausgangstoffe und bildet damit die Grundlage sehr vieler Funktionen und Synthesen, zu denen unser Körper in der Lage ist. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache Methylierung genannt. Somit ist S-Adenosylmethionin für die Regulation zahlreicher Prozesse unabdingbar.

SAM in der Nahrung

S-Adenosylmethionin kann von unserem Körper unter Energieaufwand selbst produziert oder in seiner Vorstufe L-Methionin über Nahrung aufgenommen werden. Zu den Lebensmitteln mit einem besonders hohen Wert von L-Methionin zählen Cashewkerne, Edamer- und Gouda-Käse, trockene Sojabohnen sowie Hühner- und Schweinefleisch.

Funktionen von SAM

Methylgruppenspender SAM fungiert als Methylgruppendonator und bildet damit die Grundlage für zahlreiche Körperfunktionen.

Durch eine Methylierung unserer DNA können Abschnitte stumm geschaltet werden. Damit sind sie, bis zu ihrer Reaktivierung, nicht mehr abrufbar. So koordiniert unser Körper die Synthese von Proteinen.

Die Funktion der Methylierung ist aber keineswegs nur auf unsere DNA beschränkt. Durch gezieltes Koppeln der Methylgruppen steuert S-Adenosylmethionin viele weitere Vorgänge in unserem Körper wie die Synthese von Kreatin, Cholin, Adrenalin und den Phospholipiden. Ferner bildet es die Grundlage für die Synthese von Glutathion. Auch die Herstellung von Dopamin und Serotonin, umgangssprachlich oft Glückshormone genannt, wird durch die Methylierung von S-Adenosylmethionin gesteuert. Aus diesem Grund wird die Aminosäure in der Medizin auch bei der Behandlung von Patienten mit Depression und Burnout-Syndrom verwendet.

Des Weiteren fördert S-Adenosylmethionin die körpereigene Metabolisierung, also den biochemischen Abbau von Stoffen. Davon profitieren insbesondere Menschen, die regelmäßig Arzneimittel nehmen, da die Aminosäure die Reststoffe der genommenen Medikamente abbaut und dabei die Leber unterstützt.

Definition und Wirkung von S-Adenosylmethionin / SAM