Arabinogalactan Stärke – Definition & einfach erklärt
Arabinogalactan ist ein Mehrfachzucker, in der Fachsprache auch Polysaccharid genannt, der aus den beiden Einfachzuckern (Monosacchariden) Arabinose und Galactose besteht. Es gehört zur Gruppe der Hemicellulosen. Unter diesem Begriff werden pflanzlichen Mehrfachzucker zusammengefasst, die neben ihrer Basis aus fünf oder sechs Kohlenstoffatomen zusätzlich viele Seitenketten aufweisen, die teils wiederrum stark verzweigt sind.
Als fester Bestandteil der Zellwände unterstützt Arabinogalactan die Struktur von Pflanzen.
Arabinogalactan in der Nahrung
Zu den Lebensmitteln mit einem besonders hohen Arabinogalactan-Anteil zählen Weizen, Karotten, Radieschen, Tomaten und Birnen. Besonders große Mengen von hochwertigem Arabinogalactan findet man in der Rinde nordamerikanischer Lärchen.
Funktionen von Arabinogalactan
Nahrung für körpereigene Bakterien und Immunzellen
Im menschlichen Körper fördert Arabinogalactan die Gesundheit des Darmes. Das liegt daran, dass der Glykonährstoff unserer enzymgesteuerten Verdauung widersteht und so unverdaut den Dickdarm erreicht. Dort dient Arabinogalactan dann unserer Mikroflora, so werden die in unserem Darm ansässigen Bakterien zusammenfassend genannt, als Nahrung. Insbesondere die beiden Bakterienarten „Bifidobacterium“ und „Lactobacillus acidophilus“ profitieren hiervon, da sie sich stärker vermehren können.
Die Bakterien der Mikroflora nisten sich in unserer Darmschleimhaut ein. Je größer unsere körpereigenen Populationen sind, desto mehr Platz verbrauchen sie auf unserer Darmschleimhaut. Fremde Bakterienkulturen mit potenziell schädlichen Auswirkungen auf unseren Organismus finden dann weniger Platz, um sich anzusiedeln und haben dementsprechend weniger Einfluss auf unseren Organismus.
Da unsere körpereigene Mikroflora das aufgenomme Arabinogalactan fermentiert, entstehen kurzkettige Fettsäuren. Diese dienen wiederrum den Schleimhautzellen unserer Darmwand, einer der wichtigsten Barrieren unseres Immunsystems, als Nahrung. Innerhalb der Darmwand sitzt ein Großteil unserer Immunzellen. Je besser diese Zellen durch die aus dem Arabiogalactan gewonnen Fettsäuren ernährt werden, umso stärker kann sich das Immunsystem wehren. So fördert Arabaniogalactan neben unserer Darmgesundheit indirekt auch unser Immunsystem.
Unterstützt das angeborene und erworbene Immunsystem
Der Glykonährstoff nimmt aber auch direkten Einfluss auf unser Immunsystem:
Zum einen unterstützt Arabinogalactan unser angeborenes Immunsystem, indem es an der Bildung von natürlichen Killerzellen, Makrophagen und Leukozyten beteiligt ist, Zellen die eine Schlüsselrolle bei der Abwehr von Infektionskrankheiten spielen. Auch die Synthese von Cytokinen benötigt Arabinogalactan. Cytokine sind eiweißähnliche Stoffe, deren Aufgabe es ist, die Kommunikation der Abwehrzellen untereinander zu regulieren.
Zum anderen profitiert auch das erworbene Immunsystem vom Glykonährstoff. Ist der Körper ausreichend mit Arabinogalactan versorgt, so steigt die Bildung von IgG-Immunglobulinen, einer Gruppe natürlicher Antikörper. Daraus resultiert, dass die Immunantwort unseres Körpers deutlich schlagkräftiger ausfällt und Antigene und Fremdkörper, die vom Immunsystem beseitigt werden müssen, viel effektiver bekämpft werden können. Wir Menschen merken das, wenn wir das Gefühl bekommen krank zu werden, aber uns nach kurzer Zeit bereits wieder fit fühlen. In diesem Fall wurde der Erreger von unserem Immunsystem bereits besiegt, noch bevor sich die Krankheit überhaupt in unserem Körper ausbreiten konnte.
Darüber hinaus sind in Arabinogalactan viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, insbesondere Polyphenole. Diese wirken antioxidativ, sodass Arabinogalactan auch in der Lage ist, unsere Körperzellen vor oxidativem Stress zu schützen.
Arabinogalactan wurde bereits im Jahr 2000 von der international agierenden „Food and Drugs Administration“ als sicheres Lebensmittel eingestuft, was auf seine einwandfreie Sicherheit und hohe Verträglichkeit verweist. Auch bei der therapeutischen Anwendung von Arabinogalactan in höheren Dosierungen sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.