Hyaluronsäure

Definition und Wirkung von Hyaluronsäure
Funktion
Bindet Wasser im Körper
Schmiermittel für die Gelenke
Spendet den Augen Feuchtigkeit
Bedarf
Anti-Aging
Arthrose-Patienten

Hyaluronsäure – Definition & einfach erklärt

Die Hyaluronsäure ist aufgrund ihres wohlverdienten Platzes in der Kosmetik-Industrie heutzutage sehr bekannt. Sie zählt zu den Glykonährstoffen und besteht aus Aminozuckern, die wiederrum aus sich wiederholenden Gruppen von Disacchariden, also Zweifachzuckern, bestehen.

Im Körper eines Menschen mit 70 Kilogramm Körpergewicht befinden sich etwa 15 Gramm Hyaluronsäure. Die eine Hälfte dieser Menge befindet sich in der Haut, die andere verteilt sich auf die Glaskörper der Augen, die Gelenkflüssigkeit und die Zellzwischenräume. Im Normalfall ist der menschliche Körper selbst in der Lage, Hyaluronsäure herzustellen. In manchen Situationen, beispielsweise im Alter, kann es aber sein, dass die körpereigene Synthese nicht mehr ausreichend ist oder eine zusätzliche Zufuhr des Stoffes sich positiv auf den Körper auswirkt. Zur Eigensynthese von Hyaluronsäure benötigt der Körper Vitamin C und Magnesium.

Die Namensgebung der Hyaluronsäure bezieht sieht sich auf ihre historisch erste Entdeckung bei Untersuchungen des Glasköpers des Auges. Der Name setzt sich aus dem altgriechischen Wort „hyalos“, was ins Deutsche übersetzt „Glas“ bedeutet und der Abkürzung „Uron“ für Uronsäuren zusammen.

Besonders wichtig bei der Hyaluronsäure ist das Molekulargewicht des Stoffes. Je nachdem wie groß dieses ist, wirkt es sich unterschiedlich auf unseren Körper aus:

  • Geringes Molekulargewicht wirkt entzündungsfördernd
  • Hohes Molekulargewicht wirkt entzündungshemmend

Hyaluronsäure in der Nahrung

Lebensmittel, die hohe Mengen von Hyaluronsäure enthalten sind Knochenbrühe und Gelatine. Wie beim Menschen auch ist die Hyaluronsäure im Bindegewebe der Tiere enthalten.

Funktionen der Hyaluronsäure

Haut Unterstützt die Elastizität der Haut und dient als Widerstand gegen Druckeinwirkungen.
Augen Bestandteil des Glaskörpers, des Tränenfilms und der Bindehaut.
Gelenke Unterstützt die Bewegungsfähigkeit der Gelenke.
Immunsystem Fördert die Bewegung und Aktivierung wichtigen Immunzellen, den Makrophagen und Neutrophilen und unterstützt so das Immunsystem.
Körperzellen Bildet eine Hülle um die Körperzellen und fungiert als Signalmolekül.

Hyaluronsäure befindet sich in den Zwischenräumen unserer Zellen und somit im gesamten Körper. Handelt es sich um Hyaluronsäure mit hohem Molekulargewicht, so kann sie große Mengen an Wasser binden, Dadurch entsteht ein viskoses, also zähflüssiges, Netzwerk und das Wasser wird genau dort gehalten, wo es benötigt wird um unserem Gewebe, der Haut, den Augen oder auch den Gelenken Feuchtigkeit zu spenden. Das Wasser kann also aufgrund der Hyaluronsäure nicht einfach abfließen. So wirkt Hyaluronsäure auch gegen Wassereinlagerungen des Körpers, die beispielsweise in den Beinen oft vorkommen.

Ihre zweite wichtige Funktion erfüllt die Hyaluronsäure in unseren Gelenken. Zum einen ist sie ein Bestandteil des Knorpels unserer Gelenke, zum anderen kommt Hyaluronsäure in großen Mengen in unserer Gelenkflüssigkeit vor. Diese funktioniert wie ein Schmiermittel in der Technik und verhindert, dass beim Bewegen der Gelenke eine unangenehme Reibung entsteht, die zur Abnutzung der Gelenke führen kann.

Auch im menschlichen Auge ist Hyaluronsäure von Bedeutung. Sie ist ein Bestandteil unserer Bindehaut, des Tränenfilms, des Glaskörpers und des Hornhautepithels, der schützenden Zellschicken auf der Hornhautoberfläche. Hyaluronsäure schützt unsere Augen vor dem Austrocknen und versorgt sie mit Feuchtigkeit.

Einsatz in Kosmetik und Medizin

Kosmetik
Mehrere Studien haben bewiesen, dass Hyaluronsäure der Haut Feuchtigkeit spendet und ihre Elastizität erhält. Der Stoff kann die Haut straffen, sodass diese jünger wirkt und eignet sich zur Korrektur von Narben und entstandenen Falten, sowohl präventiv als auch kurativ. Daher gilt sie als effektives Anti-Aging-Mittel und ist Bestandteil zahlreicher Cremes und Gels, wird aber sogar auch via Injektion als Hautauffüller eingesetzt, ähnlich wie Botox.

Aus der Beauty- und Kosmetik-Industrie ist die Hyaluronsäure daher nicht mehr wegzudenken, sie lässt sich allerdings auch effektiv bei bestimmten Erkrankungen einsetzen

Arthrose
Bei einer Arthrose nimmt das Molekulargewicht von Hyaluronsäure im Knorpel und der Gelenkflüssigkeit ab, sodass die schützende Knorpelschicht im Gelenk dünner wird. Die Folgen sind starke Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Arthrose gilt als unheilbare Erkrankung die stetig fortschreitet und ihre Symptomatik verschärft.

Daher ist es besonders wichtig die Beschwerden von Arthrose-Patienten zu lindern und den Verlauf der Krankheit weitestgehend zu verzögern. Hyaluronsäure kann hier unterstützend eingesetzt werden um die angeschlagenen Gelenke zu versorgen. Als besonderes effektiv erwies sich die Kombination von Hyaluronsäure mit Chondroitinsulfat, MSM, Glucosamin und Vitamin C.

Trockene Augen
Menschen, deren Augen zu Trockenheit neigen profitieren ebenfalls vom Einsatz von Hyaluronsäure. Der Glykonährstoff spendet den Augen Feuchtigkeit und schützt diese vor Austrocknung. So kann Hyaluronsäuren beruhigend auf trockene, gereizte, juckende oder gerötete Augen wirken.

Generell gilt, topisch eingesetzt, beispielsweise als Bestandteil von Augentropfen versorgt Hyaluronsäure die Augen mit Feuchtigkeit. Oral aufgenommene Hyaluronsäure, entweder durch Nahrung oder Kapseln reichert sich in den Gelenken und der Haut an.

Urologie & Krebstherapie
Neuste Studien deuten darauf hin, dass Hyaluronsäure, insbesondere auch in Kombination mit Chondriotinsulfat, das Wiederauftreten von Harnwegsinfektionen verringern und damit verbundene Symptome lindern kann. Zudem könnte Hyaluronsäure zukünftig auch in der Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden. Die Studienlage hierzu ist allerdings noch recht dünn, gibt aber Hinweise auf einen medizinischen Zusammenhang.

Mangel an Hyaluronsäure sehr selten

Ein aktiver Mangel an Hyaluronsäure kommt nur sehr selten vor, da der Stoff vom Körper selbst sowohl auf- als auch abgebaut werden kann. Die Menge der aus der Eigensynthese gewonnene Hyaluronsäure nimmt mit steigendem Alter allerdings stetig ab, was Senioren zu einer Risikogruppe für Mangelerscheinungen an Hyaluronsäure macht, unter anderem auch dem Entstehen einer Arthrose.

Aufgrund ihrer Funktionen auf den Körper werden diese Begleiterscheinungen allerdings oft nicht als klassische Mangel-Symptome aufgenommen, sondern vielmehr als Begleiterscheinungen des Alterns. Dazu zählen beispielsweise eine sichtbare Hautalterung, Faltenbildung, der Verlust der Hautelastizität und sowie das Auftreten von trockenen Augen und Bindegebeschwäche. Um diese weitestgehend zu verzögern wird Hyaluronsäure meist als effektives Anti-Aging-Mittel eingesetzt.

Definition und Wirkung von Hyaluronsäure