Ribose – Definition & einfach erklärt
Ribose ist eine Pentose, ein sogenannter 5-er Zucker (Ring mit 5 C-Atomen) im Gegensatz zu Hexosen (Ring mit 6 C-Atomen) wie es beispielsweise die Glucose ist. Kurz gesagt, ist sie ein Zucker, der Muskeln und Herz mit Energie versorgt.
Der 5-er Zucker Ribose entsteht durch Abbau von Glucose über den Pentose-Phosphat-Weg (PPP). Das ist ein langsam verlaufender Stoffwechselweg, der auch eine gute Versorgung mit bestimmten Enzymen benötigt. Diese sind oft nicht ausreichend vorhanden, dann wird dieser ohnehin langsame Stoffwechselweg noch langsamer. Hier ist es daher umso hilfreicher, die Substanz Ribose bereits in fertiger Form einzusetzen, da sie den PPP umgeht.
Ribose spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Energieversorgung des Körpers. Tatsächlich braucht und verbraucht jede Zelle des menschlichen Körpers den 5er-Zucker.
Ribose in der Nahrung
Da kleine Mengen von Ribose in fast allen Lebensmitteln enthalten sind, geht der Körper davon aus, dass er über die Nahrung ständig mit Ribose versorgt wird und so ohne großen Aufwand Energie produzieren kann.
Der Name der Ribose leitet sich aus dem lateinischen Wort „ribes“ ab was ins Deutsche übersetzt „Beere“ bedeutet. Die süßsauren Johannisbeeren enthalten recht viel Ribose und sind daher gute Energielieferanten für den Körper.
Funktionen von Ribose
Ribose wird für die Produktion von Adenosintriphosphat, kurz ATP genannt benötigt. ATP ist der universelle Energieträger im gesamten Körper und wird in den Mitochondrien produziert. Das sind kleine Zellorganellen, die wegen ihrer Funktion auch „Kraftwerke der Zellen“ genannt werden, deren Aufgabe es ist, aufgenommene Nahrung in Energie umzuwandeln. Sie wird in der Form von ATP gespeichert.
Ribose ist also ein Baustein unseres universellen Energieträgers und unterstützt dabei entscheidend die Energieversorgung des gesamten Körpers. Nur Ribose liefert die Form, die zur Energieproduktion nötig ist.
Oral zugeführt kann sie dem Körper schnell einen entscheidenden Energieschub verleihen. Leistungssportler machen von dieser Eigenschaft schon lange Gebrauch, aber auch Breitensportler. Ribose stellt die Energie bereit, verkürzt aber auch die Regenerationsphase, was bei intensivem Training von großem Vorteil ist.
Aber auch Ribosomen, wie schon der Name nahelegt, bestehen zum großen Teil aus Ribose. Ribosomen sind kleine Organellen in den Zellen, „Proteinfabriken“, denn sie bestimmen, welches Protein aus der mRNA gebildet wird. Sie sind also zuständig für die Herstellung körpereigener Proteine. Auch dafür wird also genügend Ribose benötigt.
Ribose in der Medizin
In der modernen funktionellen Medizin findet die Ribose zunehmend Verwendung, vor allem in der Therapie der Herzinsuffizienz und bei mitochondrialen Erkrankungen.
Herzinsuffizienz
Der Herzmuskel ist auf eine gute Versorgung mit Ribose angewiesen und profitiert sofort von diesem Mikronährstoff, wenn ein Mangel besteht. Das betrifft auch den mit Sauerstoff unterversorgten Herzmuskel, wenn also eine Ischämie vorliegt. Hier bedeutet Ribose einfach Lebensqualität.
Chronic-Fatigue-Syndrom und mitochondrialen Erkrankungen
Dem Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS) liegt neben anderen Ursachen eine Störung der Mitochondrienfunktion zugrunde. Hier wird Ribose zur direkten Steigerung der ATP-Produktion erfolgreich eingesetzt. In jüngster Zeit wird sie aber auch zur Therapie der Fibromyalgie verwendet. Es wird davon ausgegangen, dass dieser schmerzhaften Erkrankung der Muskulatur unter anderem ein Energiedefizit zugrunde liegt. Die Therapieerfolge sprechen bisher dafür. Sogar für die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) liegen bereits positive Behandlungsergebnisse vor.
Stoffwechselstörung HPU
Aber man muss gar nicht so weit gehen. Die Stoffwechselstörung HPU (Hämopyrrollaktamurie) leistet durch ihre Besonderheiten einer mangelnden Funktion der Mitochondrien Vorschub. Ohnehin leidet der HPU-Betroffene meist unter einem Energiedefizit. So bedeutet die Ribose auch in diesem Fall oft sehr schnell ein großes Plus an Lebensqualität durch einen schnellen Energiezuwachs.
Nach der Einnahme von größeren Mengen von Ribose, mehr als 10 Gramm, kann es zu einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen. Das lässt sich aber sehr leicht vermeiden, indem Ribose zusammen mit einem 6er-Zucker eingenommen wird, zum Beispiel mit einem Saft kombiniert. So entsteht keine Unterzuckerung.
Auch weicher Stuhl kann auftreten, beschrieben nach Dosis von mehr als 20 Gramm pro Tag. In der Regel werden aber nur 1 bis 2 Gramm pro Trainingseinheit verwendet.