Eisen – Definition und leicht erklärt
Eisen ist ein Mineralstoff der zu den Spurenelementen zählt. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.
Eisen zählt dabei zu den essentiellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass Eisen über die Nahrung aufgenommen werden muss. Es ist eines der bekanntesten Spurenelemente und wird aufgrund seiner lateinischen Bezeichnung „ferrum“ unter „Fe“ im Periodensystem der Elemente aufgeführt und zählt weltweit zu den an häufigsten vorkommenden Metallen.
Eisenhaltige Nahrungsmittel
Lebensmittel mit einem besonders hohen Eisengehalt sind Fleischgerichte. Besonders die Leber von Schweinen und Rindern ist hervorzuheben, sie ist sehr reich an Eisen. Für Vegetarier und Veganer bieten sich Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte als Alternative an. Die Speisen können auch mit Thymian, Petersilie, Minze und Zimt verfeinert werden. Diese Gewürze sind ebenfalls gute Eisenlieferanten. Generell lässt sich aber festhalten, dass Menschen Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln deutlich schlechter aufnehmen können als aus tierischen.
Im menschlichen Körper sind durchschnittlich nur 50 Milligramm Eisen enthalten. Diese kleine Menge hat aber auf über 100 Stoffwechselprozesse des menschlichen Körpers Einfluss, daher verwundert es nicht, dass Eisen eine Vielzahl von Funktionen erfüllt.
Funktionen von Eisen
Eisen bildet das Herzstück des Hämoglobins, einer Eiweißverbindung die dem Blut seine charakteristische rote Farbe verleiht und etwa 90 Prozent der menschlichen Erythrozyten, roten Blutkörperchen, ausmacht. An diesen Blutfarbstoff wird der über die Atemluft aufgenommene Sauerstoff in der Lunge gebunden und durch die Blutbahnen in alle Organsysteme transportiert. Um die Muskeln mit Sauerstoff zu versorgen, wird Eisen nicht an Hämoglobin gebunden, sondern an Myoglobin.
Damit ist Eisen von fundamentaler Bedeutung für die Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers.
Einsatz in der Medizin
Schwangerschaft
Eisen wird oft prophylaktisch eingesetzt um Mangelzustände von Risikogruppen auszugleichen oder einen erhöhten Bedarf ausreichend versorgen zu können. Schwangere haben beispielsweise einen deutlich höheren Eisenbedarf. Schließlich müssen sie sich selbst und ihr ungeborenes Kind versorgen. Da Eisen für die Blutbildung und das Wachstum benötigt wird, zwei Prozesse die kontinuierlich im Fötus stattfinden, muss die Versorgung mit Eisen sichergestellt werden. Dieser erhöhte Bedarf reicht über die Schwangerschaft hinaus bis zum Ende der Stillzeit.
Eisenmangelanämie, ADHS und Leistungssport
Aber auch in anderen Bereichen kann mit dem Einsatz von Eisen viel erreicht werden. Neben der klassischen Eisenmangelanämie wird der Mineralstoff auch bei AD(H)S-Patienten, im Falle eins Burnouts und bei Mitochondriopathien eingesetzt. Leistungssportler greifen oft zu Eisenpräparaten um Defizite über den Schweiß auszugleichen und die Sauerstoffversorgung des Körpers und der Muskeln aufrecht zu erhalten.
Wird Eisen in einer anorganischen Verbindung beispielsweise als Eisenoxid aufgenommen, kann es zu Übelkeit, Bauschmerzen und Verstopfung führen. Besonders zum Problem wird dies, wenn Schwangere Eisen einnehmen. Um diese Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten empfiehlt es sich also, anstelle einer anorganischen Eisenverbindung eine organische zu wählen, beispielsweise Eisenbisglycinat. Diese sind im Regelfall deutlich verträglicher und verursachen eher selten Magen-Darm-Beschwerden. Da Vitamin C die Resorption von Eisen im Körper deutlich verbessert, eignet es sich hervorragend zur Unterstützung der Eisentherapie.
Eisenmangel ist recht weit verbreitet
Laut Studien ist Eisenmangel die häufigste Mangelerscheinung in Industrieländern. Man geht aktuell davon aus, dass zwischen 5 und 10 Prozent der europäischen Bevölkerung unter einer mangelhaften Eisenversorgung leiden. Dabei lassen sich relativ leicht Personengruppen mit erhöhtem Risiko identifizieren.
Die Symptome einer Eisenmangelanämie können vielfältig sein. Betroffene leiden oft unter Kopfschmerzen, einem steten Schwindelgefühl, Entzündungen und Rötungen im Mund- und Zungenbereich sowie unter Konzentrationsstörungen. Auch die körperliche Leistung, die erbracht werden kann sinkt, wenn dem Körper Eisen fehlt. Optisch kann sich ein Eisenmangel durch eine ausgeprägte Blässe des Hauttons, farblose Augeninnenränder und durch Haarausfall bemerkbar machen.
Problematischer Eisenüberschuss
Ein Eisenüberschuss entsteht nicht durch Einnahme von eisenhaltigen Supplementen. Kommt es dennoch zu einem problematischen Eisenüberschuss liegt der Grund in der Leber, deren Stoffwechselfunktion beeinträchtigt ist oder wenn die Eisenspeicherkrankheit, Hämochromatose, vorliegt. In so einem Fall darf kein weiteres Eisen aufgenommen werden.