Jod – Definition & einfach erklärt
Jod ist ein Mineralstoff der ebenfalls zu den Spurenelementen zählt. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.
Jod zählt zu den essentiellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass Jod über die Nahrung aufgenommen werden muss. Der Mineralstoff wird aus dem Blut aktiv in die Schilddrüse transportiert. Diese aktive Aufnahme gibt bereits einen Hinweis darauf, dass Jod für viele Vorgänge im Körper, insbesondere für die Schilddrüse, elementar bedeutend ist. Dort werden auch die größten Mengen von Jod innerhalb des menschlichen Körpers gespeichert.
Jod in der Nahrung
Jod ist ein großer Bestandteil von Meerwasser. Daher verwundert es nicht, dass der Verzehr von Meeresfischen, Meeresfrüchten und Meeresalgen den Körper sehr gut mit Jod versorgt. Weitere gute Jodquellen sind Milch und verarbeitete Milchprodukte. Darüber hinaus sind zahlreiche Speisesalze mit Jod angereichert, weil Großteile der Bevölkerung eine Unterversorgung von Jod aufweisen.
Funktionen von Jod
Von der Versorgung mit Jod bzw. Jodid hängt die Regulation der Schilddrüsenhormone Tetraiodthyronin, T4 und Triodthyronin, T3 ab. Wie der Namen bereits sagt, ist Jodid ein fester Bestandteil dieser Hormone. Schon eine kleine Menge Jod kann zu einer Steigerung der Schilddrüsenhormonaktivität beitragen. Dabei erfüllen diese Hormone grundlegende Aufgaben im menschlichen Organismus.
Wichtige Funktionen der Schilddrüsenhormone:
- Umwandlung von Kohlenhydraten und Lipiden bei der Verdauung
- Steigerung der Proteinsynthese
- Regulation der Herzfrequenz
- Entscheidender Faktor bei der Entwicklung der Wachstumsphase von inneren Organen bei Kindern. Darunter das Nervensystem, die Kreislauforgane und die Muskulatur des Fötus bzw. des Kindes.
Einsatz von Jod in der Medizin und Schwangerschaft
Aufgrund seiner fundamentalen Bedeutung für die kindliche Entwicklung des Fötus wird Schwangeren und stillenden Frauen die Supplementation von Jod grundsätzlich empfohlen. Dabei sollte die tägliche Dosis zwischen 100 und 150 μg Jod betragen.
Darüber hinaus werden Symptome, die durch Mangelerscheinungen des Mineralstoffs entstanden sind meist mit der direkten Einnahme von Jod behandelt.
Jodmangel ist weit verbreitet
Jodmangel kommt im Vergleich zu anderen Nährstoffmängeln in Europa relativ häufig vor. Grund dafür ist die ungünstige geologische Lage vieler europäischer Länder. Wasser und Böden innerhalb Deutschlands sind vergleichsweise jodarm, daher steht Deutschland auch auf der Liste der offiziellen Jodmangelgebiete.
Laut Daten einer Gesundheitsumfrage des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland ca. 30 Prozent aller Erwachsenen und 44 Prozent aller Kinder unterversorgt mit Jod. Besonders gefährdet sind hierbei Schwangere und stillende Frauen. Diese haben einen deutlich erhöhten Jodbedarf aufgrund der Rolle, die das Spurenelement bei der geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes spielt.
In jodarmen Gegenden kann es darüber hinaus zu einer aktiven Vermehrung des Schilddrüsengewebes kommen. Dabei entsteht eine Struma, auch Kropf genannt. Der Jodmangel führt zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen, was zur Hypothyreose führt, der Schilddrüsenunterfunktion. Die extreme Form, der Kretinismus, kommt in unseren Breiten allerdings praktisch nicht mehr vor.