Zink – Definition & einfach erklärt
Zink ist ein Mineralstoff und zählt zu den essentiellen Spurenelementen. Der Begriff Spurenelemente kann dabei durchaus wörtlich genommen werden. Er bezieht sich auf jeden Mineralstoff, der von unserem Körper in so geringen Mengen gebraucht wird, dass allein schon die „Spur“ des Stoffes ausreicht. Die kleine Menge des Mineralstoffs sollte allerdings nicht über die Wichtigkeit der Spurenelemente hinwegtäuschen. Tatsächlich sind viele Spurenelemente für den Menschen überlebenswichtig.
Bei Zink könnte man es mit dieser Aussage wohl auch nicht übertreiben. Der Mineralstoff ist an der Aktivität von über 300 Enzymen beteiligt, eine direkte Abhängigkeit von Zink wurde sogar in allen Enzymklassen festgestellt. Daher überrascht es nicht, dass Zink in unzähligen Vorgängen und Stoffwechselprozessen im Körper eine Rolle spielt. Wenn also ein Mikronährstoff als Alleskönner bezeichnet werden könnte, so wäre dies zweifelsohne Zink.
Auch wenn Zink offiziell zu den Spurenelementen gehört, so kommt es im Vergleich zu anderen Spurenelementen wie Selen und Chrom mengenmäßig viel mehr im Körper vor. Zwischen 2 und 3 Gramm Zink befinden sich in einem gesunden menschlichen Körper. Da es keine klassischen Speicherorgane für Zink gibt, ist unser Körper darauf angewiesen, dass Zink kontinuierlich über die Nahrung weiter zugeführt wird.
Lebensmittel mit viel Zink
Der Mineralstoff findet sich vorrangig in tierischen Lebensmitteln, so enthalten alle Varianten von rotem Schweine- und Rinderfleisch eine gewisse Menge an Zink. Austern sind auch bekannt dafür den Körper mit Zink versorgen zu können. Es eignen sich aber auch Eier, Milch und Käse, vegetarische Alternativen sind Weizenkeime, Vollkornprodukte, Sojabohnen und Walnüsse.
Funktionen von Zink
Zink ist essentiell für die Funktion des erworbenen Immunsystems. Dieses entwickelt sich bei uns Menschen erst im Laufe des Lebens. Es merkt sich bestimmte Erreger und greift diese dann gezielt an, wenn sie den Körper erneut befallen. Dabei kennt es zwei Abwehrreaktionen: die zelluläre und die humorale Immunabwehr.
Bei der zellulären Abwehr greift das erworbene Immunsystem auf die T-Zellen zurück. Dabei lösen T-Helferzellen Immunreaktionen aus und T-Killerzellen vernichten infizierte Körperzellen.
Bei der humoralen Abwehr werden von B-Lymphozyten Antikörper produziert und ins Blut abgegeben. Antikörper, auch Immunoglobuline genannt, sind Proteine, die in der Lage sind Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu neutralisieren.
Dank des Erinnerungsvermögens unseres erworbenen Immunsystems, müssen wir viele Infektionen nur einmal ertragen und sind danach jahrelang davor geschützt.
All diese Prozesse unseres Immunsystems benötigen und verbrauchen Zink, zusätzlich unterstützt Zink das Zellwachstum unserer Immunzellen.
Einsatz in der Medizin
Daher wundert es nicht, dass Zinkpräparate auch in der Medizin eingesetzt werden.
Grippale Infektionen
Eine Zinktherapie, die bis zu 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome startet, ist in der Lage, wie mehrere Studien zeigten, die Krankheitsdauer von grippalen Infekten und viralen Infektionen um bis zu 30 Prozent zu verkürzen. Aktuell diskutieren die Forscher darüber, ob Zink in der Lage sei, die Rhinovirenrezeptoren zu blockieren und so deren Anhaftung in den Mund- und Nasenschleimhäuten einzudämmen wodurch ein Ausbrechen der Krankheit verzögert oder gar verhindert werden könnte.
Depression
Weitere aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit dem Zusammenhang eines niedrigen Zinkspiegels und dem Auftreten einer Depression. Genau wie Magnesium ist Zink ein Antagonist an den NMDA-Rezeptoren und kann so einer Übererregung entgegenwirken. Außerdem zeigt Zink potentiell eine antidepressive Wirkung und käme als Therapieunterstützung depressiver Patienten infrage.
Diabetes
Aufgrund seines Einflusses auf den Zucker- und Insulinstoffwechsel an zahlreichen Schnittstellen, ist Zink aus der modernen Komplementärdiabetologie nicht mehr wegzudenken.
Hauterkrankungen
Aufgrund seiner positiven Eigenschaften auf die Hautbildung wird Zink bei der Behandlung von Akne und Neurodermitis bereits eingesetzt. Die Supplementation von Zink konnte das schubartig auftretende Krankheitsbild der Neurodermitis signifikant verbessern und führte zu einem Rückgang des Juckreizes und einem verbesserten Wasserhaushalt der Haut.
Stoffwechselstörung HPU und ADHS
Zink wird auch bei Betroffenen der Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie in großem Ausmaß verbraucht, wodurch schnell eine Mangelsituation entsteht. Daher basiert die HPU-Therapie unter anderem auf der Zinksupplementation. Unabhängig davon wurden bei AD(H)S-Betroffenen häufig erniedrigte Zinkspiegel gefunden. Gleichzeitig konnte nachgewiesen werden, dass die eingesetzten Medikamente eine bessere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit zeigten, wenn zeitgleich Zink supplementiert wurde.
Symptome eines Zinkmangels
Da Zink im Körper nur sehr begrenzt gespeichert werden kann muss der Körper ständig mit Nachschub versorgt werden. Gelingt dies nicht treten recht schnell leichte Mangelsymptome auf.
Erste Signale sind das Aufkommen von weißen Flecken in den Fingernägeln und ein leichter Gewichtsverlust. Die Haut wird etwas schuppig, es kann sogar eine seborrhoische Dermatitis auftreten. Die Fähigkeit Ammoniak zu entgiften wird eingeschränkt, das Immunsystem schwächelt und bei Männern sinkt die Anzahl der Spermien im Ejakulat.
Bei einem ausgeprägten Zinkmangel verschlimmert sich der Zustand der Hautveränderungen, es kommt zu kognitiven Einschränkungen. Allergien und Autoimmunerkrankungen treten vermehrt auf.
Zu den Personengruppen, die zu einem Zinkmangel neigen, gehören Menschen mit veganer oder vegetarischer Ernährung, Personen im hohen Alter sowie Patienten, die unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Auch bei Diabetikern wurde festgestellt, dass sie Zink vermehrt über den Urin ausscheiden. Menschen, die unter der HPU leiden, sind fast ausnahmslos ebenfalls von einem Zinkmangel betroffen. Da der Körper bei langanhaltendem Schwitzen auch große Mengen Zink verliert, zählen auch Köche und Sportler zu den Risikogruppen.
Überdosierung mit Zink
Zink konkurriert im menschlichen Körper mit Kupfer um die Aufnahme. Bei einer erhöhten Zinkzufuhr lohnt es sich also einen Blick auf die Kupfer- und Eisenwerte zu werfen.
Nimmt man deutlich zu viel Zink zu sich, kann dies zu Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Schleimhautreizung und neuronalen Schäden führen. Ein weiteres Signal der Zinkintoxikation ist ein schlechter Geschmack im Mund. Dosierungen zwischen 7 und 10 mg täglich sind allerdings absolut ungefährlich und aufgrund der Vielzahl an Funktionen von Zink im menschlichen Körper auch unbedingt zu empfehlen.