Bärlauch – Definition & einfach erklärt
Der Bärlauch ist eine in Deutschland heimische Pflanze, die darüber hinaus in ganz Europa und Nordasien vorkommt. Er wächst besonders auf humusreichen Böden in feuchten Wäldern und ist besonders für seinen markanten Geruch bekannt. Dieser gibt auch direkt einen Hinweis auf einen Verwandten des Bärlauchs, den Knoblauch.
Besonders interessant beim Bärlauch ist seine Namensherkunft. Die Verbindung zu Bären trägt der Bärlauch nämlich nicht nur in der deutschen, sondern auch in der englischen, französischen, spanischen, italienischen und polnischen Sprache. Alten Legenden zufolge durchstreiften die Bären im Frühling nach ihrem Winterschlaf die Wälder auf der Suche nach Bärlauch, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Menschen damals glaubten, dass so ein Teil der Kraft der Tiere auf die Pflanzen übergegangen sei.
Beim Wildsammeln des Bärlauches ist allerdings Vorsicht geboten. Wer sich nicht sehr gut in der Botanik auskennt, verwechselt den Bärlauch leicht mit Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen, deren Blätter denen des Bärlauchs sehr ähnlich sehen, allerdings für uns Menschen giftig sind. Dies kann mitunter schwere gesundheitliche Folgen haben.
Der Bärlauch gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und trägt in der Botanik den Namen Allium ursinum.
Wichtige Inhaltsstoffe des Bärlauchs
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Bärlauch sind seine Schwefelverbindungen wie Sulfoxide, beispielsweise Alliin und Isoalliin. Er enthalt aber auch wichtige Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Polyphenole sowie Enzyme und Fruchtzuckerverbindungen. Eisen, Mangan, Magnesium und Vitamin C sind ebenfalls Bestandteile des Bärlauchs.
Wirkt man mit physischer Gewalt auf den Bärlauch ein, beispielsweise beim Zerschneiden oder Zerreißen der Blätter, so gelangt das enthaltende Alliin erstmalig in Kontakt mit dem ebenfalls enthaltenen Enzym Alliinase. Die beiden Stoffe reagieren sofort miteinander. Nach mehreren Stoffwechselprozessen entsteht so der eigentliche Wirkstoff des Bärlauchs, das Allicin.
Dieser wirkt sich auf zahlreiche Prozesse im menschlichen Körper aus. So kann Allicin die Bildung von Gallensäure anregen, entschlackend wirken, den Fettstoffwechsel senken sowie die Verdauung und den Appetit anregen.
Einsatz in der Medizin
Dank seiner schwefelhaltigen Verbindungen eignet sich Bärlauch hervorragend zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftung. Das hat zwei Gründe: Zum einen binden die Schwefelverbindungen selbst Schadstoffe und wirken so praktisch schon allein an der Entgiftung mit. Zum anderen aktivieren sie die körperlichen Entgiftungssysteme. Als Folge daraus entsteht vermehrt reduziertes Glutathion und sowohl die Glutathionperoxidase als auch die Glutathiontransferasen werden in ihrer Aktivität gesteigert, beides Enzyme, die aktiv an der Entgiftung beteiligt sind. In der Folge können also Schadstoffe einfach und schneller aus dem Körper ausgeleitet werden.
Außerdem wirkt Schwefel entzündungshemmend und präventiv gegen den Abbau von Knorpelgewebe. Verglichen mit seinem Verwandtem, dem Knoblauch, enthält der Bärlauch sogar deutlich mehr Schwefel.
Der optimale Erntezeitpunkt für Bärlauch-Pflanzen mit besonders hohem Schwefel-Gehalt liegt zwischen März und April. Im besten Fall sollte nur selbst angebauter Bärlauch geerntet werden, so kann die Verwechslungsgefahr weitestgehend umgangen werden. Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen dem Bärlauch wie bereits erwähnt sehr ähnlich sind aber für uns Menschen giftig.