Weber-Karde

Definition und Wirkung von Weber-Karde
Kategorie
Funktion
Antibiotisch
Galle- & Harntreibend
Bedarf
Zur Wundversorgung
Bei Borreliose, Osteoarthritis und Rheuma

Weber-Karde – Definition & einfach erklärt

Die Weber-Karde ist eine zweijährige, distelähnliche Pflanze, die wild nur im westlichen Mittelmeerraum vorkommt. Ihr Markenzeichen ist der dornenförmige Fruchtstand mit seinen elastischen Spitzen. Dieser wurde früher von Webern und Tuchmachern genutzt, um die Oberfläche von Wollgeweben aufzurauen, ohne sie komplett aufzureißen. Damals war der Fruchtkopf der Weber-Karde auch das Innungszeichen der Tuchmacher. Bei besonders hochwertigen Stoffen wird diese Technik noch heute angewandt.

Die Weber-Karde ist nicht nur Teil der europäischen Heilkunst, sondern wird vor allem auch in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.

Die Weber-Karde gehört zur Familie der Geißblattgewächse und trägt in der Botanik den Namen Dipsacus sativus.

Wichtige Inhaltsstoffe der Weber-Karde

In der Weber-Karde sind viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Die Wichtigsten davon sind Iridoide, Flavonoide, Phenolsäuren, Saponine und Glykoside, darunter auch Skabiosid und Terpene.

Funktionen der Weber-Karde

Blutkreislauf Verfügt über eine blutreinigende Wirkung.
Nieren Wirkt harntreibend und kann daher als mildes Diuretikum eingesetzt werden.
Magen Fördert die Gallenbildung und wirkt sich daher positiv auf den Magen und die Leber aus.
Entzündungen Verfügt über antiinflammatorische, also antientzündliche Effekte und kann dabei unterstützen, Entzündungsprozesse im Körper zur verbessern.
Bakterien Wirkt antibakteriell und schädigt bestimmte Bakterienstämme.

Die Weber-Karde vereint gleich mehrere positive Eigenschaften in sich, daher wundert es nicht, dass die Pflanze bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Volksmedizin mehrerer Kulturkreise angewandt wird. Sie wirkt blutreinigend, entgiftend, antibakteriell und antientzündlich. Darüber hinaus regen die Inhaltsstoffe der Pflanze die Harn- und Gallenbildung an.

Einsatz in der Medizin

Extrakte aus den Wurzeln der Weber-Karde wirken ähnlich bakterizid wie Amoxicillin, ein Breitband-Antibiotikum. Gepaart mit ihren anderen Eigenschaften kann die Weber-Karde bei Entzündungserkrankungen wie Gicht, Rheuma und Arthritis und bei Infektionserkrankungen wie Tuberkulose und Borreliose eingesetzt werden. Darüber hinaus unterstützt die Weber-Karde das Ausheilen von Hauterkrankungen und kann als Diuretikum also Entwässerungsmittel angewandt werden.

Äußerliche Anwendung

Die Weber-Karde eignet sich auch zur äußerlichen Anwendung. Dabei wird der aus der Wurzel gewonnene Extrakt auf die Haut aufgerieben und kann bei der Heilung vieler Hautprobleme unterstützen:

  • Kleine äußerliche Wunden
  • Hautschrunden
  • Hauteinrisse
  • Risse in Schleimhäuten
  • Gerstenkörner
  • Fisteln
  • Hautflechten
  • Warzen

Auch Menschen, die unter Rheuma leiden können, den Extrakt der Weberkarde nutzen und auf die entsprechenden Stellen auftragen. Die Inhaltsstoffe der Pflanzen gelangen dabei in die Haut und tragen zur Linderung bei.

Anwendungsrisiken oder Nebenwirkungen sind beim Einsatz der Weber-Karde in therapeutischer Dosierung nicht bekannt. Einzig im Fall von Gerinnungsstörungen ist es ratsam vor der Anwendung der Weber-Karde mit einem Spezialisten zu sprechen. Grund dafür sind leicht prokoagulierenden, also gerinnungsfördernden Eigenschaften der Pflanze.

 

Definition und Wirkung von Weber-Karde