Riboflavin/Vitamin B2 – Definition & einfach erklärt
Riboflavin ist ein Vitamin der Gruppe der B-Vitamine und ist auch als Vitamin B2 bekannt. Die Gruppe der B-Vitamine besteht aus insgesamt acht Vitaminen von denen jedes zahlreiche Funktionen im menschlichen Nervensystem und Stoffwechsel erfüllt. Jedes der B-Vitamine ist wasserlöslich, was bedeutet, dass unser Körper es bei Überschuss automatisch über den Urin ausscheidet.
Der Name Riboflavin leitet sich von dem lateinischen Wort „flavus“ ab, was übersetzt „gelb“ bedeutet. Grund für den Namen ist die gelbe Farbe des Vitamins. Riboflavin wird auch als Farbstoff eingesetzt um Lebensmitteln und Getränken eine intensive Gelbfärbung zu verleihen. Darüber hinaus kann es die gelbliche Färbung des menschlichen Urins verstärken.
Vitamin B2 ist coenzymatisch wirksam. Das bedeutet, dass Vitamin B2 Enzyme dabei unterstützt ihre Funktion auszuführen. Dabei kommt es hauptsächlich in zwei Formen in unserem Blut vor: Als Flavinmononukleotid (FMN) und Flavinadenindinukleotid (FAD). Nur 0,5 bis 2 Prozent des Vitamins liegen im Körper als freies Riboflavin vor.
Unser Körper kann Vitamin-B2-Reserven für zwei bis sechs Wochen speichern. Da die Halbwertszeit von Riboflavin mit 16 Tagen relativ kurz ist, können bei unzureichender Aufnahme Vitamin-B2-Mangelsituationen verhältnismäßig schnell entstehen.
Vorkommen in Lebensmitteln
Lebensmittel mit einem besonders hohen Riboflavingehalt sind in erster Linie Milch und Milchprodukte, darunter sind besonders Camembert und Brie hervorzuheben. Auch Hühnerleber und Seelachs enthalten größere Mengen an Riboflavin. Gute vegetarische Quellen sind Spargel, Brokkoli und Spinat.
Funktionen von Riboflavin
Als Teil der mitochondrialen Atmungskette spielt Vitamin B2 eine wichtige Rolle in der Energieversorgung unseres Körpers. In den Mitochondrien, kleinen Zellorganellen die in jeder Körperzelle vorkommen, wird im Prozess der Atmungskette Adenosintriphosphat, kurz ATP genannt, produziert. ATP ist der universelle Energieträger im gesamten Körper. Aufgrund ihrer Funktion nennt man die Mitochondrien auch „Kraftwerke des Körpers“.
Neben seiner Funktion in der Atmungskette weitet Vitamin B2 durch eine weitere Kernfunktion seinen Einfluss auf unser tägliches Energielevel aber noch weiter aus. Gemeinsam mit Eisen ist Vitamin B2 an der Produktion von Erythrozyten, den roten Blutkörperchen, beteiligt. Diese sind nicht nur für die Farbe unseres Blutes verantwortlich, sondern auch für den Sauerstofftransport durch unsere Arterien und Venen. Je mehr Sauerstoff bei den Organen ankommt, desto besser können diese ihre Funktion erfüllen. So trägt Vitamin B2 indirekt dazu bei Müdigkeit zu verringern und uns doppelt mit Energie zu versorgen.
Vitamin B2 in der Medizin
Insgesamt gibt es drei Mikronährstoffe die schon bei alleiniger Einnahme über eine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit gegen Migräne verfügen: Magnesium, Coenzym Q10 und Vitamin B2. Allein durch eine Vitamin-B2-Therapie kann also die Symptomatik der Migräne erheblich reduziert und die Lebensqualität von Betroffenen verbessert werden. Noch sinnvoller ist natürlich die Kombination aus allen drei Mikronährstoffen.
Generell lässt sich sagen, dass Menschen, die unter besonders viel Stress oder unter chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise einer rheumatoiden Arthritis leiden, einen erhöhten Bedarf an Vitamin B2 haben.
Gesichtspartie gibt Hinweise auf Riboflavinmangel
Bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kommt es nur selten zu einem ausgeprägten Riboflavinmangel. Tritt er doch auf, so liegt der Grund dafür meist bei einer allgemeinen Unterernährung, Resorptionsstörungen im Darm oder in einer Reduktionsdiät. Die Mangelzustände werden meist zuerst im Gesicht erkennbar, Mundwinkel-Rhagaden, spröde Lippen und Entzündungen und Rötungen im Bereich um Zunge und Lippen sowie gerötete Schleimhäute treten auf. In manchen Fällen berichten Betroffene auch von brennenden Augen, Lichtscheuheit und Glaskörpertrübungen. Selten kann ein Vitamin-B2-Mangel sogar die Manifestation eines Kataraktes begünstigen. Diese im Volksmund „Grauer Star“ genannte Augenerkrankung schwächt das Sehvermögen sodass Betroffene feine Einzelheiten mit dem Auge nicht mehr klar fokussieren und detailliert erkennen können. Sogar das vorzeitige Ergrauen der Haare wird mit einem Mangel an Vitamin B2 assoziiert.